Der Kanal zweigt vom
Canal latéral à la Loire bei Digoin ab und führt nach Roanne, geradewegs in die Provinzen Brionnais und Charolais,
der Heimat des Charolais-Rinds.
Er ist knapp 56 km lang und hat 10 Schleusen.
Das Charolais ist der absolute Star unter Frankreichs Rindern.
Seine Vorfahren stammen aus dem Jura und grasen
an Saône und Loire. Ursprünglich wurden die schweren, zuverlässigen Tiere als Zugochsen gezüchtet.
Ein ausgewachsener Bulle bringt es auf 1200 kg Lebendgewicht. Als die Technik in der Landwirtschaft einzog,
wurde das Charolais als Zugtier nicht mehr gebraucht. Es entwickelte sich zur reinen Fleischrasse.
Das Charolais ist mit ca. 2 Millionen Stück der bedeutendste Rindfleischlieferant Frankreichs.
Sein Fleisch ist unheimlich schmackhaft. Ab April sind die Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Weide.
Als Zusatzfutter ist ausschließlich traditionelles Futter wie Gras, Heu und Getreide erlaubt.
Rinder die so aufgezogen werden und aus dem festumrissenen Charolais-Gebiet in Burgund stammen,
erhalten das "Charolais Terroir Label Rouge".
Eine Auszeichnung die mit vielen Pflichten und
Auflagen verbunden ist. Die Hochburg des Charolais-Handels ist immer noch das kleine Dorf St.
-Christophe-en-Brionnais. Bereits 1488 erhielt Jean de Tenay die Erlaubnis von Karl VII. drei
Jahrmärkte abzuhalten. Sein Nachfahre Laurent erwirkte von Ludwig XIII. 1627 die Genehmigung
für einen Wochenmarkt, sowie für einen vierten Jahresmarkt. Das steigende Renommee der Charolais-Rinder
führte zu immer kürzeren Markt-Intervallen.
Heute wird jeden Donnerstag ein Rindermarkt abgehalten.
Jährlich werden hier 100.000 Rinder verkauft. Auf einer 3 ha großen Fläche werden wöchentlich bis zu
4.000 Rinder gleichzeitig angeboten. Es gibt 120 Wartepferche und eine Laderampe, groß genug für 50
LKW.
Ein Côte de Bœuf von einem Charolais-Rind, ist ein Hochgenuss an Schmackhaftigkeit und Zartheit,
Vergleichbares wird man in Euro-Land kaum mehr finden.
In der Nähe von Roanne leben aber nicht nur Rinder, nein die Gegend ist auch für Ihre Schweinezucht berühmt
. Die Borstenviecher leben in kleinen Herden und können frei durch die Landschaft ziehen. Schweine, die sich
ihre Eicheln oder Kastanien und die Plätze zum Suhlen selber suchen dürfen, können sich ja nur sauwohl fühlen.
|